Wenn man aktuell einen Termin für einen neuen Pass beim Innenministerium machen möchte, bekommt man frühstens einen im September. Insgesamt warten aktuell bereits 700.000 Israelis auf ihren neuen Pass. Und das, obwohl man das Land als Israeli eigentlich nur mit dem israelischen Pass verlassen darf. Der Direktor der israelischen Bevölkerungs- und Einwanderungsbehörde, Tomer Moskowitz, ist jedoch zuversichtlich, dass neue Massnahmen den Rückstau verringern werden.
Moskowitz verweist auf drei Massnahmen, die kürzlich eingeführt wurden: In Bnei Brak wurde ein neues Büro eröffnet, in dem Israelis einen vorläufigen Reisepass für 400 NIS erhalten können, der online bezahlt werden muss. Dies ist eine billigere Alternative zu dem Büro am Flughafen Ben Gurion, das solche Pässe für 820 NIS ausstellt. Bis Ende Mai werden 5.000 Personen solche Pässe vom Büro in Bnei Brak erhalten haben.
Eine zweite Massnahme zum Abbau des Rückstaus betrifft die Herstellung der Pässe. Die derzeitige Wartezeit von sechs Wochen auf einen neuen Pass wird durch die Einführung einer neuen Abendschicht in der Fabrik und durch die Einführung einer dritten Nachtschicht noch vor dem Sommer weiter verkürzt. Darüber hinaus hat die Behörde für Bevölkerung und Einwanderung 20 neue Mitarbeiter eingestellt und wird im Juni weitere 60 Mitarbeiter einstellen.
Die dritte Massnahme ist eine Änderung der bisherigen Regeln: Israelis, die eine weitere Staatsbürgerschaft besitzen, dürfen bis zum 1. Januar 2023 mit ihren ausländischen Pässen ins Ausland reisen.