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Kunstausstellung in Tel Aviv: Ich, ich, ich

in Israel Zwischenzeilen/Leben, Kultur & Sport

„Und was sah Narziss, als er in sein Spiegelbild im Wasser blickte? Warum verursachte dieses Spiegelbild eine solche Wirkung und bewegte ihn bis ins Innerste? Er konnte nicht widerstehen, unterzutauchen und suchte verzweifelt nach diesem Selbst, verliebt, vielleicht verängstigt, fassungslos. Was siehst du, wenn ich mich ansehe, sag es mir, Spieglein, Spieglein an der Wand?“, unter diesem Motto setzt sich eine neue Kunstausstellung, kuratiert von Malu Zayon, mit Fragen des Selbstbildes und der eigenen Identität auseinander. In dem wunderschön restaurierten Beit Kandinof, einem Restaurant mit Galerie in Jaffa, zeigen Künstler wie Karam Natour, Maayan Weistub, Oren Fischer und Joy Bernard auf vielfältige Art ihre Gedanken dazu.

Zeichnung von Karam Natour (Foto: Presse).

Die surrealen Fotografien und Zeichnungen von Maayan Weistub zeigen weibliche Identität im Zeitalter neuer Medien, während Karam Natour mit seinen Bildern in die dunklen Ecken der eigenen Identität zu schauen scheint. Joy Bernard hat mit ihrer Videokunst ein Zeugnis der Pandemie-Isolation geschaffen, eine Zeit, in der das eigene Ich und die Beschäftigung damit vielen Menschen geradezu aufgezwungen wurde.

Die Ausstellung läuft bis zum Juni 2022.

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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