MAGAZIN – LEBEN IN ISRAEL

Finanzministerium will mehr Platz für Solaranlagen

in Israel Zwischenzeilen/Wirtschaft & Innovation

Israel will den Ausbau der erneuerbaren Energien vehement vorantreiben, nur wie genau, darüber sind sich die Verantwortlichen nicht einig: Das israelische Finanzministerium sagt, es braucht mehr Land, um die Ziele für den Ausbau erneuerbarer Energien zu erreichen, das Umweltschutzministerium hält dagegen, dass es genug Platz für Solaranlagen gibt, dieser nur besser genutzt werden müsse.

Bisher wurden insgesamt rund 47.000 Dunam für Photovoltaikanlagen genehmigt, doch kürzlich erklärte das Finanzministerium, dass weitere 20.000 Dunam benötigt würden, wenn die Regierung ihr Ziel erreichen wolle, bis zum Ende des Jahrzehnts 30 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen zu erzeugen. Nach Angaben der Planungsbehörde wären dafür 12.000 Megawatt an zusätzlicher Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen erforderlich, die hauptsächlich aus photovoltaischen Solaranlagen stammen würden. Bauherren dieser Anlagen bräuchten mehr Planungssicherheit.

Das Umweltschutzministerium hingegen möchte mehr Solaranlagen in urbanen Räumen, zum Beispiel auf Gebäudedächern oder Friedhöfen. Bei einer Abstimmung zu dem Sachverhalt vertagte der israelische Planungs- und Baurat die Entscheidung, ob weiteres Bauland genehmigt wird, erst einmal. Die Verantwortlichen gaben an, dass bisher weniger als ein Viertel der mehr als 20.000 Dunam (4.000 Hektar) großen Fläche, die vor etwa 18 Monaten für Solarenergieanlagen bereitgestellt wurden, tatsächlich genutzt wurden. Der Rat beschloss, bis zum Ende des Jahres zu warten, um festzustellen, ob die zusätzlichen Flächen, die das Finanzministerium anfordert, wirklich benötigt werden.

Eine Solaranlage im Negev, wenn es nach dem Umweltschutzministerium geht, soll es neben diesen Anlagen mehr Solarpanels in Städten geben (Bild: KHC).

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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