In einer weltweit bisher einmaligen Studie hat das israelische Sheba Krankenhaus die Wirksamkeit der vierten Corona-Impfung untersucht und ist dabei zu dem Ergebnis gekommen, dass sie nur teilweise gegen die Omikron-Variante wirkt. „Die Impfung, die effektiv gegen vorherige Varianten war, schützt weniger gut vor Omikron“, erklärte Prof. Gili Regev-Yochay, eine der führenden Forscherinnen des Experiments, „Wir sehen einen Anstieg von Antikörpern, höher als nach der dritten Impfung. Aber wir sehen auch, dass sich viele trotz vierter Impfung infizieren. Natürlich weniger als in der Kontrollgruppe, aber immer noch in hohen Zahlen.“
Stunden nach der Veröffentlichung der Studie, veröffentlichte das Krankenhaus ein weiteres Statement, in dem man aufforderte Risikogruppen weiter zu impfen, „auch wenn die Impfung keinen optimalen Schutz gegen die Infektion mit der Variante bietet“. Israelische Medien berichteten, dass letzteres Statement auf Druck des Gesundheitsministeriums entstand, dem wohl die Ergebnisse der Studie weniger gefiel.
Währenddessen sind die Zahlen der Coronainfizierten im Land weiterhin extrem hoch, der Gesundheitsminister schätzt, dass der Höhepunkt der aktuellen Welle in rund einer Woche erreicht werde. Mit fast 500 schweren Fällen seien die meisten Krankenhäuser im Land schon jetzt überlastet. Die neuste Entscheidung, die Quarantäne im Falle einer Erkrankung auf fünf Tage zu reduzieren, sei, so der Minister, ausschliesslich auf öffentlichen Druck hin gefällt worden und nicht auf Basis von gesundheitsrelevanten Daten.
Weitere Informationen:
Israelisches Krankenhaus testet vierte Impfung (eng), Times of Israel