Zwar müssen in Israel nur ein Prozent der Kinder, die an Covid erkranken, wegen schweren Verläufen im Krankenhaus behandelt werden, aber wie eine Untersuchung des Gesundheitsministeriums zeigt, sollte das Virus trotzdem nicht als völlig ungefährlich für Kinder gesehen werden: Von den rund 13.000 Kindern in Israel, die bisher an Covid erkrankt sind, leiden 11,2 Prozent nach ihrer Genesung immer noch an mindestens einem Symptom und 1,85 bis 4,6 Prozent spüren auch nach mehr als sechs Monaten Symptome der Krankheit.
Im Schneider Kinderkrankenhaus in Petach Tikwa werden aktuell etwa 150 Kinder mit Long Covid-Symptomen behandelt. Hunderte befinden sich auf der Warteliste. Weitere Behandlungszentren befinden sich in Tel Aviv und Jerusalem. Die Kinder leiden vor allem an Kurzatmigkeit, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schlafstörungen und Störungen des Geruchs- und Geschmackssinn. Zum Teil führt letzteres bei Kindern zu extremen Gewichtsverlust oder Nährstoffmangel. Mehr als 60 Prozent von ihnen berichten von Einschränkungen ihrer täglichen Leistungsfähigkeit.
Dr. Liat Ashkenazi-Hoffnung, Spezialistin für Infektionskrankheiten in dem Kinderkrankenhaus, beschreibt, dass einige Kinder die Long-Covid-Symptome erst Monate nach Genesung beginnen, zu spüren. Dazu käme, dass Long Covid schwer zu diagnostizieren sei, weil viele Eltern und Ärzte die Symptome nicht richtig erkennen und sie als depressive Verstimmung o.ä. Verbuchen. 15 Prozent der behandelten Kinder verfügen interessanterweise nicht über Antikörper, obwohl sie positiv auf Corona getestet wurden.
Weitere Informationen: