MAGAZIN – LEBEN IN ISRAEL

Lebenserwartung für Männer sinkt während Pandemie

in Israel Zwischenzeilen/Medizin & Wissenschaft

Die Lebenserwartung für Männer in Israel ist während des Pandemiejahres 2020 um 3,5 Monate gesunken, das berichtet der israelische Fernsehsender Kanal13. 2019 lag die durchschnittliche Lebenserwartung noch bei 81, 2020 bei 80,7. So stark war die Lebenserwartung für Männer das letzte Mal 1996 gesunken. Vor allem arabische Israelis sind davon betroffen, ihre durchschnittliche Lebenserwartung ging von 78,1 (2019) auf 76,6 (2020) zurück.

Frauen waren von diesem Phänomen nur insofern betroffen, dass ihre durchschnittliche Lebenserwartung nicht weiter anstieg. Sie steht nach wie vor bei etwa 84,5 Lebensjahren. Seit Beginn der Pandemie sind in Israel 7.090 Menschen an Corona gestorben. Wissenschaftler erwarten, dass die Lebenserwartung noch weiter sinken wird, da viele dieser Tode im Jahr 2021 verzeichnet wurden.

Eine beunruhigende Studie des Gesundheitsministerium zeigte währenddessen, dass mehr als zehn Prozent der Kinder, die an Covid erkrankt sind, Symptome des so genannten Long Covids zeigten. Dazu gehören u.a. Müdigkeit und ein Rückgang in kognitiven, mentalen und neurologischen Fähigkeiten. Die Wahrscheinlichkeit an solchen langfristigen Nebenwirkungen zu erkranken, stieg, laut der Untersuchung, mit dem Alter der Kinder. Allerdings merkte das Gesundheitsministerium an, dass einige der Langzeitfolgen auch im Zusammenhang mit den wiederkehrenden Lockdowns oder auch dem Krieg im Mai 2021 stehen könnten. Hier seien genauere Untersuchungen nötig. Israel plant ab Oktober die Covid-Impfung auch für Kinder im Alter von 5 bis 11 verfügbar zu machen.

Eine Corona-Teststation in Tel Aviv: Die Pandemie hat schwere Folgen (Bild: KHC)

Weitere Informationen:

Lebenserwartung sinkt während Pandemie (eng), Times of Israel

Kinder haben mit Covid-Langzeitfolgen zu kämpfen (eng), Times of Israel

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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