Das Tel Aviver Start-up Point.AI sammelt Daten für den schnellwachsenden Markt der AI-Technologien und bedient dabei vor allem Unternehmen aus dem Bereich Landwirtschaft, Sicherheit und Einzelhandel. Bis 2025 werden schätzungsweise 500 Exabyte Daten produziert – und das täglich. Diese Daten semantisch zu annotierten, ist eine höchst detailorientierte und repetitive Arbeit, die nicht viele Mitarbeitende bewältigen können. Point.AI hat dafür eine ganz besondere Lösung gefunden: Indem es Mitarbeitende anstellt, die sich auf dem Autismus-Spektrum befinden. Diese sind durch ihre besondere Begabung geeignet dafür, Muster und Details zu erkennen. Viele von ihnen haben aber in einer klassischen Arbeitsumgebung Probleme, sich einzufinden.
„Menschen, die sich auf dem Autismus-Spektrum befinden, suchen oft nach Wiederholungen in ihren Arbeitsaufgaben, sie sind wirklich gut darin, qualitativ hochwertig und effizient zu arbeiten, sehr detailorientiert und vor allem Projekte, die Geduld und Präzision erfordern, sprechen sie an“, erklärt Assaf Gorovici, der das Unternehmen mit seinem Bruder und Hilfe seines Vaters, Eli, der selbst seit vielen Jahren im High-Tech-Bereich tätig ist, gegründet hat.
Point.AI wurde im Juni 2019 gegründet und stellt heute 14 Mitarbeiter an, zehn von ihnen befinden sich auf dem Autismus-Spektrum. „Drei unserer Mitarbeiter sind seit dem ersten Tag bei uns, das gibt es in dieser Branche nicht oft“, erklärt der Managing Direktor und Mitgründer Tomer Gorovici, selbst gerade einmal 23 Jahre alt. „Jeder unserer Mitarbeiter hat seine individuellen Besonderheiten. Einer hat beispielsweise auch noch das Tourette-Syndrom.“ Mithilfe einer Personalerin, die auch ausgebildete Kunst-Therapeutin ist, versuchen die Brüder die ideale Arbeitsumgebung für ihre Angestellten zu schaffen. Da es vor allem Männer sind, die Autismus betrifft, arbeiten bisher kaum Frauen für das Unternehmen, man sucht aber aktiv auch nach Mitarbeiterinnen.