Während die Zahl der schwer an Corona erkrankten Israelis kontinuierlich steigt und mittlerweile bei über 200 Fällen liegt, hat das Land begonnen, eine erneute massive Impfkampagne auszurollen. Alle über 60-Jährigen, immerhin 1,5 Millionen Israelis, sollen so schnell wie möglich die dritte Impfung erhalten. Laut Angaben von Premierminister Naftali Bennett innerhalb der nächsten acht Tage. Darüber hinaus sollen alle noch nicht geimpften Bürger die Spritze möglichst bis Ende August bekommen. Zwar ist diese Corona-Welle im Vergleich zu vorherigen weniger tödlich und auch der Anstieg ist weniger dramatisch, nichtsdestotrotz machen die hohen Zahlen im Land den Behörden Sorgen.
Auch dass die Schule am 1. September im ganzen Land wieder losgeht, sorgt für Diskussionen zwischen dem Gesundheits- und dem Bildungsministerium. Aktuell sind laut Angaben des Bildungsministeriums 6.854 Schüler und Lehrer mit Covid-19 infiziert. Mehr als 50.000 Schüler und Lehrkräfte sind ausserdem in Quarantäne. Das Corona-Kabinett will vor dem Schulanfang neue Leitlinien erstellen, denn in den Schulen sind ja die meisten Ungeimpften Israelis, nämlich alle Kinder unter 12 und viele der Jugendlichen. Weil die tägliche Infektionszahl nun bereits wieder bei fast 4.000 liegt, sollen ausserdem weitere Restriktionen beraten werden. Ein Lockdown solle aber laut Gesundheitsminister Nitzan Horowitz um jeden Preis vermieden werden.
Währenddessen wurde am Tel Aviv Ichilov Krankenhaus ein Medikament gegen Covid-19 entwickelt, EXO-CD24, das sich in ersten Versuchsrunden in Israel und Griechenland als sehr wirksam erwiesen hat: Von allen Corona-Patienten, die das Medikament erhalten hatten, musste keiner intubiert oder an Ventilatoren angeschlossen werden. Und trotz der Schwere ihrer Erkrankung verstarb keiner.
Weitere Informationen:
Israelis entwickeln Medikament gegen Corona (eng), Times of Israel