Obwohl die Zahlen der Corona-Infizierten in Israel so hoch wie bisher noch nie zuvor sind, seit Beginn des Jahres sind bereits 600 Menschen an dem Virus gestorben, planen einige im Land langsam für ein Leben nach Corona: In Tel Aviv hat der Bürgermeister Ron Huldai angekündigt, dass diejenigen, die ihre zweite Impfdosis bereits erhalten haben, ab Februar wieder an kulturellen Veranstaltungen teilnehmen dürfen. Diese Ankündigung wurde vom stellvertretenden Generalstaatsanwalt des Landes jedoch kritisiert: Man arbeite momentan gemeinsam mit dem Gesundheits- und Kulturministerien an einem Plan, wie kulturelle Institutionen wieder öffnen könnten, hier dürfe nicht jede Stadt einfach entscheiden, was sie wolle – Theater, Konzerthallen und ähnliches sind im Land seit März 2020 komplett geschlossen, eine Tragödie für all diejenigen, die in diesem Sektor arbeiten.
Die Bedingungen für Einreisen von israelischen Staatsbürgern ins Land stehen hingegen schon relativ fest: Leute, die seit mindestens zwei Wochen die zweite Impfdosis erhalten haben, bekommen einen so genannten „grünen Pass“ und müssen dann nicht mehr in Quarantäne, wenn sie nach Israel zurückkehren. Für alle anderen wird derzeit ein aktueller negativer Corona-Test als Einreisebedingung diskutiert.
Währenddessen impft das Land fleissig weiter, die meisten über 60-Jährigen haben bereits die zweite Impfdosis erhalten. Die erste Impfdosis ist in der kommenden Woche für die ab 45-Jährigen sowie alle Gefängnisinsassen im Land geplant. Ausserdem hat die Regierung die Verträge mit dem Unternehmen Pfizer veröffentlicht, aus denen hervorgeht, dass die Krankenkasse keine Daten mit dem Pharmariesen teilen, die nicht sowieso täglich veröffentlicht werden. Bis dato ist Israel eine Art Experimente-Labor für die ganze Welt:
Vor allem die Frage, wieviele Bürger geimpft werden müssen, damit Herdenimmunität erreicht wird, steht dabei im Fokus.