Einst träumte Israel davon, bei den ganz grossen Autoherstellern mitmischen zu können: Susita hiess der Wagen, der erst in Haifa und später in der Nachbarstadt Tirat Carmel hergestellt wurde – Ein Auto „Made in Israel“. Die Art, wie Susitas gemacht wurden, ist sicherlich das beste Beispiel für das, was man noch heute in Israel „Combina“ nennt: Autoteile wurden in den 60er und 70er Jahren aus Gross-Britannien importiert, von ungelernten Arbeitern in Israel zusammengeschraubt und dann mit Glasfaser verkleidet. Das alles finanzierte Yitzhak Shubinsky, der Mann hinter den Susitas, mit Staatsgeldern – nur um die Autos dann mit einem Rabatt an Mitarbeiter des Staates und Militärs wieder zurück zu verkaufen.
Der Dokumentarregisseur Avi Weissblei hat mit „Susita – Desert Tested“ die Geschichte eines jungen Israels vorgelegt, dass sich in vielen Dingen gar nicht so sehr von dem gegenwärtigen Israel unterscheidet. Korruption finden sich darin genauso wie grosse Ideen, Visionen, dubiose Methoden und hin und wieder absurd erscheinende Pannen: So fielen beispielsweise die Susitas, die für eine New Yorker Autoshow verschifft wurden, auf dem Weg auseinander.
Der Film, der unter Nutzung vieler historischen Archivaufnahmen entstand, erschien am 1. Oktober 2020 bei Yes Docu.
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