Israel führt weitere Lockerungen ein, auf dem Weg zurück in die Normalität: So dürfen israelische Staatsbürger, die ins Land einreisen, sich wieder in Heimquarantäne begeben, statt wie bisher zwei Wochen in den so genannten Corona-Hotels untergebracht zu werden. Parks, Spielplätze und auch der Strand sind wieder geöffnet, sowie Kindergärten und Schulen – allerdings nur unter der Bedingung, dass nicht mehr als 15 Kinder zusammen betreut werden, was in vielen Einrichtungen zu einem Rotationsprinzip geführt hat.
Dass nicht alle Lockerungsmassnahmen bisher reibungslos vonstattengehen, zeigt die Tatsache, dass viele Israelis zurück in ihre Büros geordert wurden, viele Kinder aber immer noch die halbe Woche betreut werden müssen. Auch der Nahverkehr, der sich im Moment nur auf Busse beschränkt, läuft zum Teil chaotisch, wenn sich Menschenmassen in den Bushaltestellen ansammeln. Experten gehen davon aus, dass die Zahl der Infizierten aufgrund der Lockerungen wieder ansteigen wird, die Bedingung für weitere Lockerungen, wie Restaurantöffnungen, ist, dass es nicht mehr als 100 Neuinfektionen pro Tag gibt.
Aktuell sind 16.506 Menschen an dem COVID-19-Virus erkrankt, 11.843 von ihnen sind bereits genesen, 58 Menschen sind an Beatmungsgeräten und 258 Israelis sind an den Folgen der Erkrankung verstorben. Nach wie vor sind die Zahlen der Erkrankten in Jerusalem (3.639 Fälle) und Bnei Brak (2.901) besonders hoch. In Tel Aviv gab es bisher 551 Menschen, die an Corona erkrankt sind. Besonders betroffen sind die ultra-orthodoxen Gemeinden im Land, die sich lange nicht an die Ausgangssperren und Vorgaben zur sozialen Distanz gehalten haben – 70 Prozent aller Infizierten im Land gehören dem ultraorthodoxen Spektrum an.
Überfüllter Busbahnhof in Haifa
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Innenminister beklagt hohe Infektionszahl unter Religiösen (eng), Times of Israel