Was, wenn ein Mädchen im Holocaust Instagram gehabt hätte? Diese Frage stellt der Trailer für ein besonderes Instagram-Projekt, das am israelischen Holocaust-Gedenktag in der vergangenen Woche auf der Plattform online gegangen ist. Auf dem Account Eva.Stories wird die Geschichte der ungarischen Jüdin Eva Herman vom Transport ins Ghetto bis zur Deportation nach Auschwitz nach den echten Tagebuchaufzeichungen der 13-Jährigen erzählt.
Die 70 Instagram-Stories (kurze Videos) wurden von Tech-Guru Mati Kochavi und seiner Tochter Maya konzipiert. Der Account hat 1,6 Millionen Abonnenten und circa die Hälfte der Nutzer sind im Alter von 13 bis 30. Nur drei Millionen der über 100 Millionen Menschen, die sich die Kurzvideos angeschaut haben, stammen aus Israel – das zeigt den besonderen Erfolg des Projekts auf, die Erinnerung an die Shoa wachzuhalten.
Kritiker bemängelten, dass die „Instagram-Sprache“ mit Emojis und ähnlichen Spielereien die Erlebnisse im Holocaust trivialisiere. Aber: „Wenn wir wollen, dass sich die jüngere Generation an den Holocaust erinnert, müssen wir die Erinnerung dahin bringen, wo sie sind – und das ist auf Instagram“, erklärt Kochavi, der selbst aus einer Familie von Überlebenden stammt.
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