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Brain Drain: Auch Israel verliert Akademiker

in Israel Zwischenzeilen/Medizin & Wissenschaft

Der so genannte „brain drain“, also die Abwanderung von hochqualifizierten Bürgern, ist auch in Israel kein Fremdwort: Nach Angaben des Statistikbüros tendieren vor allem Doktoranden dazu, Israel für mindestens drei Jahre zu verlassen (nämlich 11 Prozent aller PhD-Absolventen), in den Ingenieurs- und Naturwissenschaften ist die Wahrscheinlichkeit der Emigration sogar drei Mal so hoch wie in anderen Disziplinen.

Unter den Absolventen im musikalischen Bereich leben sogar ein Fünftel länger als drei Jahre ausserhalb Israels. Die höchste Abwanderungsquote hat das renommierte Weizmann-Institut zu verkraften: 20,1 Prozent der Absolventen verlassen Israel.

Seit 2010 bemüht sich die israelische Regierung aktiv darum, israelische Akademiker zurück in ihr Heimatland zu bringen. Das „Israel Brain Gain“-Programm unterstützt die begehrten Arbeitskräfte und ihre Familien bei der Rückkehr nach Israel – von der Jobsuche bis zur Akklimatisierung zurück im jüdischen Staat.

In Israel ist die akademische Ausbildung sehr geläufig, besonders auch, weil es keine klassische Berufsausbildung/Lehre gibt. Insgesamt gibt es neun Universitäten und etwa 70 Colleges und Fachhochschulen im Land.

20 Prozent der Absolventen des renommierten Weizmann-Instituts in Rechovot verlassen Israel für mehr als drei Jahre (Bild: Weizmann-Institut).

Weitere Informationen:

Brain drain betrifft auch Israel (eng), JPost

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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