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Offizielle Einweihung des Schnellzugs nach Jerusalem

in Israel Zwischenzeilen/Wirtschaft & Innovation

Am Dienstag fährt der elektrische Schnellzug, der Tel Aviv und Jerusalem in nur einer halben Stunde Fahrtzeit verbinden soll, das erste Mal. Allerdings mit einigen Einschränkungen: Denn der Zug fährt erst einmal nur zwischen Jerusalem und dem Flughafen Ben Gurion und auch nicht, wie geplant, vier Mal pro Stunde sondern nur zwei Mal. Auch Bauzeit und Kosten der Zugverbindung waren höchst falsch kalkuliert worden: Nicht nur sollte die Bahn eigentlich schon vor Jahren fahren, die Kosten haben sich seit Baubeginn fast mehr als verdoppelt. Aus Sicherheitsgründen musste beispielsweise die gesamte Strecke eingezäunt werden und wird mit Kameras überwacht.

Trotzdem liessen es sich Israels Premierminister Benjamin Netanyahu und der Verkehrsminister Israel Katz nicht nehmen, pressewirksam die Jungfernfahrt in dem Expresszug anzutreten – was im Netz für einigen Spott und Kritik sorgte: So titelte die israelische Zeitung „Times of Israel“: „Jerusalem-Tel Aviv-Schnellzug wird eingeweiht, aber der Zug ist langsam und fährt nicht bis Tel Aviv.“ Und die Jerusalem Post schrieb: „Mit grosser Verspätung kommt der Jerusalem-Tel Aviv-Schnellzug endlich fast an.“

In den ersten 90 Tagen sind die Fahrten mit dem Zug übrigens kostenlos, aber man muss sich im Internet eine Art „Gutschein“ herunterladen, um mit der Bahn fahren zu können.

Weitere Informationen:

Schnellzug nach Jerusalem eingeweiht (eng), Times of Israel

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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