MAGAZIN – LEBEN IN ISRAEL

Tätowierer verwandeln Narben in Kunstwerke

in Israel Zwischenzeilen/Leben, Kultur & Sport

Unter dem Titel „Heilende Tinte“ hilft ein einzigartiges Projekt Opfern von Terroranschlägen oder Kriegen in Israel aus ihren Narben etwas anderes als nur eine furchtbare Erinnerung zu machen.

Vor passenden Kunstwerken im renommierten Israel Museum stechen Tätowierer der Organisation „Artists4Israel“ Tattoos, die mehr als nur bunte Farbe auf der Haut sein sollen – sie verdecken Narben oder integrieren sie in Bilder. So hat sich beispielsweise die Krankenschwester Revital Ben Yosef, die während der Zweiten Intifada verletzt wurde, die Worte „All you need is love“ über ihre Narbe stechen lassen: „Was ich gesehen habe, hat mich in eine Art soziale Isolation gebracht. Ich habe mich in der Arbeit vergraben, meine Familie und Freunde aus meinem Leben ausgeschlossen und viele Mauern aufgebaut. Erst jetzt, in meinem betagten Alter, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich Familie und Freunde in meinem Leben haben möchte. (…) die Tätowierung ist ein Aufruf: ‚liebt mich!’“

Eine besondere Aktion: Tattoos im Israel Museum in Jerusalem (Bild: www.artists4israel.org)

Weitere Informationen:

Aktion „Healing Ink“ im Israel Museum (eng), Ynet, 21.10.17

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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