Rund 180.000 Shoa-Überlebende gibt es noch in Israel – nicht alle von ihnen können ihren Lebensabend so geniessen, wie sie es verdient hätten. Fast ein Viertel lebt sogar am Existenzminimum und mehr als die Hälfte nimmt ihre Rechte nicht vollständig in Anspruch. Zu kompliziert ist der bürokratische Dschungel für die meisten. Die Organisation Aviv LeNitzolei HaShoah (zu Deutsch: „Frühling für Shoa-Überlebende) hat anlässlich des Holocaust-Gedenktages in einem „Marsch für die Lebenden“ an all diejenigen erinnert, die sonst kaum gehört werden.
„Wir wollen am Abend vor dem offiziellen Gedenktag an die Überlebenden erinnern, die noch unter uns sind und ein Bewusstsein für diese Menschen bei der Bevölkerung wecken. Wir haben eine historische und moralische Verantwortung und müssen ihnen unsere Hand zur Hilfe ausstrecken, egal wie“, erklärt Aviva Silberman, Gründerin der Organisation Aviv LeNitzolei HaShoah die Idee zur Veranstaltung. Bei der Kundgebung, die bereits zum viertel Mal stattfindet waren neben Presse und Politiker vor allem viele Überlebende anwesend. Auch einige Schulklassen waren gekommen, um ihre Unterstützung zu zeigen.
Immerhin mehr als 50.000 Anfragen von Überlebenden konnte die Organisation Aviv LeNitzolei HaShoah bis heute bearbeiten. Oft geht es um Entschädigungszahlungen, Renten und ähnliches, die das Team um die Rechtsanwältin Aviva Silberman für die Überlebenden kostenlos erkämpft.
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