MAGAZIN – LEBEN IN ISRAEL

Israel wählt eine neue Regierung

in Israel Zwischenzeilen

Am Dienstag ist in Israel Wahl- und Feiertag. Während ein Teil des Landes (die letzte Wahlbeteiligung lag bei 67,8 Prozent) in die Wahllokale pilgert, geniessen andere ausschliesslich ihren freien Tag.

Wer darf wählen? Alle israelischen Staatsbürger über 18, die in Israel leben, eine Briefwahl ist nicht möglich. Wie wird gewählt? Man wählt eine Karte aus, auf der stellvertretend für die Parteien hebräische Buchstaben stehen, steckt diese in einen Umschlag und wirft sie ein. Übrigens, es gibt nur eine Stimme und nur einen Wahlkreis. Kandidaten können nicht direkt gewählt werden. Die Wahllokale, meist Schulen, Kindergärten oder Gemeindezentren, sind in der Regel von morgens um sieben bis 22 Uhr abends geöffnet.

Die Qual der Wahl haben Israelis am Dienstag (Bild: Wikipedia).
Die Qual der Wahl haben Israelis am Dienstag (Bild: Wikipedia).

Man sagt gerne, dass Diskutieren israelischer Volkssport ist – diese Einstellung spiegelt sich auch im umfangreichen Parteienangebot wider: Ultraorthodoxe, Liberale, Soziale, Linke, Grüne, Araber, Nationale und Konservative, ja sogar eine Partei, die den Haschisch-Konsum legalisieren will, gehen an den Start. Insgesamt stehen 26 Parteien zur Auswahl. Nicht alle werden es in die Knesset schaffen, immerhin liegt die Prozenthürde bei 3,25 Prozent.

Ministerpräsident wird schliesslich, wer potentiell mit seiner Partei und den Koalitionspartner(n) am meisten Sitze versammeln kann und daher vom Präsidenten Reuven Rivlin mit der Regierungsbildung beauftragt wird.

Weitere Informationen:

Informationen des Aussenministeriums über Wahlen in Israel (englisch)

 

 

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Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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