Es ist noch keine zehn Jahre her, dass Rabbi Shalom Amar die entscheidenden Worte gesprochen hat: Bnei Menashe ist einer der zehn verlorenen Stämme Israels, die vor 3000 Jahren von den Assyern aus Samaria vertrieben worden. Auch Oberrabbiner Shlomo Amar kam nach einer zweijährigen Recherche zum gleichen Ergebnis: Bnei Menashe ist einer der Stämme aus dem historischen Israel und muss bei der Rückkehr zum jüdischen Volk unterstützt werden.
Die Geschichte, die hinter diesen Worten steht, ist faszinierend und reicht bis ans andere Ende der Welt: Im abgelegenen Nordosten Indiens lebt ein Volk, das ihre Herkunft mit Manmasi verknüpft, der aus einem weit entfernten, „reichen und fruchtbaren“ Land stammt.
Manmasi war der biblische Menashe, Sohn von Joseph und Enkel von Jacob. Die Bnei Menashe Rituale klingen bekannt: Lieder, in denen Jacob oder eine Teilung des Meeres besungen werden; Für eine Woche pro Jahr wird kein Weizen gegessen und die Söhne werden beschnitten – in einer Gegend, in der diese Praktik völlig unbekannt ist.
In den 1970er Jahren begann nun eine Gruppe, sich gegen die eigene, offiziell praktizierte Religion, das Christentum zu stellen: Wenn die Ursprünge jüdisch seien, dann sollte auch der jüdische Glauben praktiziert werden, so die Meinung. Dies ist umso interessanter, da anfangs in der sehr ländlichen Region nicht einmal bekannt war, dass es bereits Israel und einen jüdischen Staat gibt.
Einige Jahre und etwas mehr Information später erhielten die Bnei Menashe Anfang der 1980er Jahre einen Brief von Rabbi Eliyahu Avichayil aus Jerusalem. Das Ergebnis ist die Aktion „My People Returneth“ und resultierte im Jahr 2000 in der Einwanderung der ersten 400 Bnei Menashe Mitglieder nach Israel. Heute leben rund 2000 Bnei Menashes in Israel, weitere 3000 warten auf die Einreise. Die offizielle Konvertierung ist aus logistischen Gründen nicht einfach: In Indien gibt es keine Rabbis.
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