Es war ein Zufall, der Pharmakologin Marta Weinstock-Rosin zur Hilfe kam. Bei der Suche nach einem Medikament, das unangenehme Nebenwirkungen von Morphin unterbinden sollte, fand die Professorin nicht die Wirkung, die sie erwartete: „Gemeinsam mit einigen Chemikern habe ich ein Medikament entwickelt, von dem ich dachte, dass es wirken würde.“, erzählt sie gegenüber dem Onlinemagazin Ynet, „Aber es stellte sich heraus, dass es nicht besonders gut in dem gewünschten Bereich des Gehirns, stattdessen aber im vorderen Teil, wo Cortex und Hippocampus liegen, die in Verbindung mit dem Gedächtnis stehen, funktionierte.“ Das Medikament „Exelon“ zur Behandlung von Demenz, verursacht durch Alzheimer oder Parkinson, war geboren.
Für ihre Arbeit wurde Weinstock-Rosin nun mit dem Israel Preis für Medizin ausgezeichnet. Die Forscherin und Mutter von vier Kindern, die kurz vor dem Zweiten Weltkrieg in Wien geboren wurde und von dort nach England flüchtete, zog 1969 nach Israel. Neben „Exelon“ entwickelte sie u.a. auch ein Arzneimittel namens „Copaxone“, eines der wichtigsten von dem israelischen Pharmaunternehmen „Teva“ vertriebenen Medikamente. Das Geld für diese bahnbrechenden Entwicklungen (Ausschüttungen in Millionenhöhe) investierte Weinstock-Rosin in ihr eigenes Forschungsunternehmen „Avraham Pharmaceuticals Ltd“.
Neben Marta Weinstock-Rosin haben auch andere israelische Forscher bereits wichtige Erkenntnisse in der Behandlung von Alzheimer gewinnen können: So entdeckte eine kürzlich durchgeführte Studie den Mechanismus, der erklärt, wie physische und mentale Aktivität Entwicklung und Ausbruch der Krankheit verzögern können.

Weitere Informationen:
- Medizinerin erhält Israel-Preis für Alzheimer Medikament(englisch), Ynet, 13.03.14
- Hintergrundbericht über Marta Weinstock-Rosin (englisch), Jewish Business News, 18.05.13