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Antike Sphinx in Nord-Israel gefunden

in Israel Zwischenzeilen

Israelische Archäologen sind bei Ausgrabungen in der Stätte „Tel Hazor“ nördlich des See Genezareths auf einen ganz besonderen Fund gestossen: Fragmente einer antiken Sphinx, die vermutlich einem ägyptischen Pharao gehörte, der vor mehr als 4.000 Jahren lebte und am Bau der Pyramiden beteiligt war. Auf der Sphinx ist der Name eines ägyptischen Königs, Mycerinus oder Menkaure, eingemeisselt.

„Es handelt sich bei dem Fund um einen der einzigartigsten archäologischen Funde im Mittelmeerraum.“, beschreibt Dr. Sharon Zuckerman von der Hebräischen Universität, „Was wir jetzt verstehen wollen, ist: Wie ist die Sphinx hierher gekommen und wo ist der Rest der Statue?“ Die Archäologen gehen davon aus, dass die Sphinx, von der bisher nur die Beine gefunden wurden, im Original mehr als 1,5 Meter lang war. Nun wolle man sich auf die Suche nach dem Kopf und Körper der Statue machen. Erste Erklärungen, wie die Sphinx nach Israel gekommen war, gibt es bereits: Entweder könnte einer der Könige von Kanaan, der auch in Ägypten regierte, die Statue im zweiten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung gebracht haben oder der ägyptische König könnte zwischen 13. und 15. Jahrhundert v.u.Z. als Geschenk an König Hazor geschickt haben.

„Tel Hazor“ ist die grösste Ausgrabungsstätte Israel aus der biblischen Zeit, sie erstreckt sich über mehr als 800.000 Quadratmeter und ist offiziell als Weltkulturerbe der UNESCO anerkannt. Die Bevölkerung der Stadt Hazor im zweiten Jahrhundert v.u.Z. wird auf 20.000 Menschen geschätzt. Damit war Hazor die grösste und wichtigste Stadt der gesamten Region zu dieser Zeit.

Diese Füsse einer Sphinx wurden jetzt in Nord-Israel bei Ausgrabungen gefunden (Bild: Prof. Amnon Ben-Tor and Dr. Sharon Zuckerman).
Diese Füsse einer Sphinx wurden jetzt in Nord-Israel bei Ausgrabungen gefunden (Bild: Prof. Amnon Ben-Tor and Dr. Sharon Zuckerman).

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Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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