„Die Programme, um verbleibende äthiopische Juden mit ihren Familien in Israel wiederzuvereinigen sind nicht gerade unkompliziert, aber ich werde alles tun, was in meiner Macht steht und mit den entsprechenden Ämtern zusammenarbeiten, um das so schnell wie möglich in die Realität umzusetzen“, mit diesen Worten macht Justizministerin Ayelet Shaked bei ihrem ersten Äthiopienbesuch deutlich, wie sehr ihr das Wohl der noch verbleibenden Juden im Land am Herzen liegt.
Etwa 8.000 Juden leben noch in Äthiopien, viele von ihnen haben bereits Familienmitglieder in Israel. Seit den Achtziger Jahren hat Israel immer mehr äthiopische Juden, zum Teil durch spektakuläre Rettungsaktionen, in den jüdischen Staat geholt – insgesamt leben heute etwa 140.000 von ihnen im Land. Nicht alle konnten sich gut integrieren, die Armuts- und Arbeitslosigkeitsrate ist unter äthiopischen Juden deutlich höher als unter anderen jüdischen Israelis (abgesehen von männlichen, ultraorthodoxen Juden).
Für die Juden in Äthiopien, ist klar, dass sie nach Israel wollen: „Wir wissen, dass Juden aus anderen Ländern unkompliziert und schnell Aliyah machen können und zum Teil sogar ihre Hunde mitnehmen. Sind wir weniger wichtig als diese Hunde?“, fragt Meles Sidisto, Vorsitzender der jüdischen Gemeinde in Addis Abeba in seiner Rede an Ayelet Shaked. Obwohl viele der Juden in Äthiopien ihren Glauben praktizieren, erkennt Israel sie nicht automatisch als Juden an. Deswegen prüft das Land jede einzelne Einwanderung erst bevor sie diese genehmigt.

Weitere Informationen:
Mehr äthiopische Juden nach Israel (eng), Times of Israel, 23.04.18