Als im Juli 2017 etwa 1500 Wohnungseigentümer in Jerusalem feststellten, dass die griechisch-orthodoxe Kirche das Land, auf dem ihre Häuser stehen, an private Immobilienfirmen verschachert hatte, war das Entsetzen gross. Nun wurden weitere mysteriöse Geschäfte des griechisch-orthodoxen Patriarchats, dem immerhin zweitgrössten Landbesitzer Israels, bekannt: Unter anderem wurde ein ganzer Stadtteil in Jerusalem, inklusive 240 Wohnungen und Einkaufszentrum, für lediglich 3,3 Millionen Dollar verkauft. Auch historische Stätten in Caesarea und Jaffa sowie weiteres Land in Tiberias, Ramle und Nazareth sollen heimlich für Spottpreise den Besitzer gewechselt haben.
Die Details des Geschäfts sind mehr als zwielichtig, denn von den Käufern ist lediglich bekannt, dass sie wohl über Schwarzgeldkonten in einschlägigen Steuerparadiesen wie den Cayman Inseln verfügen.
Die griechisch-orthodoxe Kirche hat während des 19. Jahrhunderts u.a. mehr als 4.500 Dunam Land im Zentrum Jerusalems erworben. In den 50er Jahren stimmte die Kirche zu, diese Ländereien für mindestens 99 Jahre an den Jüdischen Nationalfonds zu verpachten. Die geheimen Immobilienverkäufe sorgen nun auch bei den jüdischen Behörden für viel Irritationen.
Weitere Informationen:
Zwielichtige Immobiliengeschäfte der Griechisch-Orthodoxen Kirche (eng), Times of Israel, 13.10.17