Israel geht davon aus, dass 24 Geiseln im Gazastreifen noch am Leben sind – 22 Israelis, ein Thailänder und ein Nepalese. Bei allen handelt es sich um Männer, die am 7. Oktober 2023 entführt wurden.
Die Gruppe umfasst vier aktive Soldaten und mehrere Sicherheitskräfte des Nova-Festivals, von denen einige laut Hamas ebenfalls Soldaten waren. Andere Geiseln wurden als Zivilisten vom Festival entführt oder aus ihren Kibbuz-Häusern verschleppt, während sie Schutz suchten oder versuchten, ihre Familien vor dem Massaker der Hamas zu retten. Unter den noch in Gaza verbleibenden Geiseln sind u.a. die Zwillingsbrüder Ziv and Gali Berman (27) aus dem Kibbuz Kfar Aza sowie der 21-Jährige Soldat Eden Alexander, der auch amerikanischer Staatsbürger ist. Auch die Brüder Ariel (27) und David Cunio (34) aus dem Kibbuz Nir Oz werden immer noch in Gaza gefangen gehalten. Ariel Cunio ist der Lebenspartner von Arbel Yehoud, die Anfang des Jahres freigelassen wurde. David Cunio wurde zusammen mit seiner Frau und den damals dreijährigen Zwillingstöchtern Yuli und Emma sowie Sharons Schwester Danielle Aloni und Alonis fünfjähriger Tochter Emilia entführt. Die Frauen und Kinder kamen bereits im November 2023 frei. Mehrere der noch gefangen gehaltenen Männer sind Väter von kleinen Kindern.

Gemäss dem derzeit geltenden Waffenstillstandsabkommen in Gaza sollen diese 24 Männer in einer geplanten zweiten Phase des Abkommens freigelassen werden. Die israelische Regierung zögert jedoch, Gespräche über den Übergang zur nächsten Phase aufzunehmen, die den Abzug der Streitkräfte aus Gaza und ein dauerhaftes Ende des Krieges beinhalten würde, und erklärt, dass die lebenden Geiseln zuerst freigelassen werden müssen. Darüber hält die Hamas weiterhin die Leichen von 35 bereits als ermordet bestätigten Geiseln fest.
Auch die USA sind weiterhin direkt in die Verhandlungen um ein neues Geiselabkommen involviert. Der amerikanische Sondergesandte für den Nahen Osten, Steve Witkoff, soll sich in dieser Woche in Doha mit einer israelischen Delegation treffen, um die Geiselgespräche wieder aufzunehmen.