Das älteste, bekannte jüdische Gebetsbuch (Siddur) wird zum ersten Mal in Jerusalem ausgestellt. Das Gebetsbuch ist rund 1200 Jahre alt und umfasst rund 50 dicht in hebräisch beschriebene Seiten, die von der original Bindung gehalten werden. Das Alter des Gebetsbuchs wurde mit Carbon Testmethoden festgestellt – es wird auf die erste Hälfte des 9. Jahrhunderts n.Chr. in die Zeit der Babylonischen Geonim datiert, als die geistlichen, jüdischen Denker des frühen Mittelalters weltweit berühmt wurden. Ganz ausgewertet sind die 50 Seiten allerdings noch nicht, bis Ende 2015 soll eine ausführliche Abschrift vorliegen. Das Buch ist in drei Abschnitte unterteilt: Das Morgengebet, liturgische Gedichte und die Pessach Haggadah.
Das Gebetsbuch ist in die Ausstellung „Book of the Books“ eingebettet, die nach einer erfolgreichen Welttournee mit den wichtigsten Gebetsbüchern und Bibeltexten ab jetzt bis 18. Oktober im Bible Lands Museum in Jerusalem präsentiert wird. Andere Exponate der Ausstellung sind beispielsweise original Fragmente der Septuagint, den frühesten Schriften des Neuen Testament oder original Seiten der Gutenberg Bibel.
Premierminister Benjamin Netanjahu hatte die Gelegenheit das wertvolle Buch in seinen Händen zu halten und einige Texte zu lesen. „Es ist ein so bedeutendes Buch mit den wichtigsten Gebeten, die Juden auf der ganzen Welt jeden Tag beten – es ist die Verbindung zwischen unserer Vergangenheit und unserer Gegenwart“, so Netanjahu.
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