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Österreich will tausenden Israelis die Staatsbürgerschaft geben

in Israel Zwischenzeilen/Leben, Kultur & Sport

Die österreichische Regierung bemüht sich um eine späte Wiedergutmachung: Nachkommen von Holocaustopfern dürfen ab 1. September die österreichische Staatsbürgerschaft beantragen. Bisher war dies nur für die Opfer der Shoa selbst möglich und auch dann nur für diejenigen, die Österreich vor 1945 verlassen hatten. Die neue Regelung bezieht alle ein, die Staatsbürger Österreich-Ungarns waren oder in Österreich vor dem 12. März 1938 gelebt haben.

Bewerber können detaillierte Informationen über erforderliche Dokumente über die österreichische Botschaft erhalten, eine Online-Form ermöglicht die einfache Bewerbung. Der Prozess ist kostenlos und erfordert keinen Rechtsbeistand.

Aktuell verfügen etwa 8.000 Israelis über einen österreichischen Pass. Schätzungen, wie viele Israelis mit der neuen Regelung einen Anspruch auf die Staatsbürgerschaft haben, gibt es nicht. Aber bisher haben bereits 1.500 Israelis die Botschaft für weitere Informationen zum Vorgang kontaktiert.

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz trifft 2015 österreichische Holocaust-Überlebende in Jerusalem. (Bild: Dragan Tatic)

Weitere Informationen:

Österreich bietet Israelis Staatsbürgerschaft an (eng), Ynet

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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