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Neue Ausstellung in Jerusalem zeigt Kleidungsstücke für Ikonen der Stadt

in Israel Zwischenzeilen

„Und meine Seele verglüht in den Abendfarben Jerusalems“, schrieb die jüdisch-deutsche Dichterin Else Lasker-Schüler 1901 in ihrem Gedicht „Sulamith“. Wer sich schon immer einmal gefragt hat, wie sich Lasker-Schüler, die im Berlin der 20er Jahre für ihren aussergewöhnlichen Kleidungsstil bekannt war, heutzutage in Jerusalem kleiden würde, sollte unbedingt die neue Ausstellung des „Tower of David Museums“ in der Stadt besuchen.

Für die Ausstellung „Threads“ hat Museumsdirektorin Eilat Leiber israelische Mode-Designerinnen wie Karen Oberson, Tamar Primak und Rachel Cohen sowie die renommierte Stylistin und Fotografin Tamar Karavan zusammen gebracht, um zeitgenössische Mode für zehn wichtige Ikonen der Stadt zu zeigen. Neben Lasker-Schüler haben die Designerinnen Stücke für Persönlichkeiten wie die Königin von Saba, Salome Alexandra und Hemda Ben-Yehuda angefertigt. Präsentiert werden die Stücke unter anderem von der Autorin Zeruya Shalev.

Die israelische Erfolgsautorin Zeruya Shalev verkörpert die Dichterin Else Lasker-Schüler in der Ausstellung „Threads “. (Bild: PD/Tamar Karavan)
Die israelische Erfolgsautorin Zeruya Shalev verkörpert die Dichterin Else Lasker-Schüler in der Ausstellung „Threads “. (Bild: PD/Tamar Karavan)

„Wir haben die Designerinnen einfach gebeten, zu überlegen, welche Stücke sie entworfen hätten, wenn eine dieser Ikonen ihren Laden betreten hätte. Die Idee war es, die historischen Frauen wie normale Kunden zu behandeln.“, erklärt Leiber das Konzept. Herausgekommen sind aussergewöhnliche Entwürfe für Frauen, die, auch wenn sie manchmal weniger bekannt sind, als die Männer ihrer Zeit, tief mit der Stadt Jerusalem verbunden waren und sie bis heute beeinflussen.

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Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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