Israelis haben von Januar bis Mai 2015 fast 20 Prozent weniger Bücher gekauft, als in dem gleichen Zeitraum im Jahr 2013. Was sich seitdem verändert hat? Das so genannte „Buch-Gesetz“, nach dem neue Bücher 18 Monate lang nicht reduziert oder verramscht werden dürfen, wurde eingeführt.
Vor dem Gesetz gab es in israelischen Buchläden zum Teil Aktionen wie „Vier neue Bücher für 100 Schekel“ (ca. 23 Euro, 24 CHF) – mittlerweile sind die Preise für Neuerscheinungen um bis zu 30 Prozent angestiegen. „Die Kannibalisierung der Industrie drohte, uns alle zu ruinieren“, erklärt Dov Eichenwald vom Verlag Yedioth Books, „das Gesetz ist nicht perfekt, aber es sollte weiterentwickelt und für mindestens weitere drei Jahre getestet werden.“ Ursprünglich war dies die geplante Zeit, für die das Buch-Gesetz gelten sollte. Aber eine neue Regierung und Kritik von Seiten der Buchhändler und -Verlage stellt die Regelung jetzt wiederum zur Diskussion.
Eran Zmora des Verlags Kinneret Zmora-Bitan Dvir, ist einer von denen, die glauben, dass das Gesetz aufgehoben werden sollte: „Man kann nicht verleugnen, das es denen schadet, für die es gemacht wurde. Die Autoren verkaufen einfach weniger. Das kann ja kein Erfolg sein. Die Buchketten haben kaum darunter gelitten, aber bei den Verlagen sind die Verkäufe und damit auch die Umsätze gesunken.“
Weitere Informationen:
Israelis kaufen weniger Bücher (englisch), Haaretz, 07.06.15