MAGAZIN – LEBEN IN ISRAEL

Vier Israelis sterben bei Bergunglück in Nepal

in Israel Zwischenzeilen

Was israelische Überlebende erzählen, klingt wie aus einem Actionfilm:„Wir sahen auf dem Weg furchtbare Dinge. Menschen, die vom Schnee begraben wurden, überall Leichen. Manche schwer bepackte Sherpas fielen direkt vor mir hin und wir konnten ihnen nicht helfen. In der Kälte erfriert man schnell, ich war bei den Golanis (Eliteeinheit des israelischen Militärs, Anm. d. Red.), aber ich kann mich nicht an so eine schlimme Situation erinnern.“, erzählt der 56-Jährige Eitan Elkayem.

43 Touristen und Einheimische starben bei dem Schneesturm im Himalaya-Gebirge, unter ihnen neben Japanern, Kanadiern und Polen auch vier Israelis. Viele weitere sind verletzt oder werden noch immer vermisst. Die Situation in Nepal ist chaotisch, weswegen jetzt einige der verletzten Israelis mit Privatjets zurückgeflogen wurden – die Spende eines israelischen Geschäftsmanns, der anonym bleiben möchte.

Vor allem junge Israelis sind wohl mehr als andere Touristen bekannt dafür, dass sie es auf Reisen auch gerne abenteuerlich mögen. Besonders die berühmt berüchtigte „Hofesh Hagadol“, die grosse Reise nach der Armeezeit, besteht aus einer Ansammlung von Ausflügen, die wie Mutproben erscheinen. Im Falle des Himalaya-Unglücks waren aber neben jungen Israelis auch viele ältere unterwegs – der Annapurna Circuit gilt nach Auskunft der Reisebüros eigentlich nicht als sonderlich gefährliche Trekkingtour und die Reisezeit Oktober als die sicherste.

Annapurna Massif Panorama

 

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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