MAGAZIN – LEBEN IN ISRAEL

Operation Protective Edge: Krieg wie eine Kletterpflanze im Alltag

in Israel Zwischenzeilen

Der Alltag hat sich in Israel gewandelt: Die Menschen sind freundlicher zueinander. Seit der Operation „Protective Edge“ rutschen die Israelis enger zusammen: Das Land ist so klein, dass fast jeder einen Soldaten kennt, der vor oder in Gaza ist, die ersten haben verletzte oder getötete Verwandte. Die Situation greift die Nerven nicht mehr nur von aussen an, auf einmal ist „Protective Edge“ Bestandteil des Alltags.

In der Wüste Negev scheint die Welt auf den ersten Blick noch in Ordnung zu sein, der Krater bei Mizpe Ramon liegt wie immer majestätisch zu Füssen. Doch auch hier kriecht der Krieg wie eine Kletterpflanze zu den Menschen: das erste Beduinendorf wurde beschossen, fünf Tunnel waren der Weg für Waffenlieferungen gen Gaza.

Bei einem Festival in der Wüste, eine Stunde nördlich von Eilat, haben über die Hälfte der Besucher abgesagt. So wurde aus dem geplanten Trance-Musik Festival ein kleines Beisammensein mit guter Musik. Währenddessen leeren sich in Tel Aviv die Hotels, wer bleibt, sitzt in der Lobby und unterhält sich.

So surreal es klingen mag, anfangs fühlte sich „Protective Edge“ in Tel Aviv ein bisschen an wie „Es ist Krieg und keiner geht hin“. Das hat sich geändert. Die Stadt ist ruhiger geworden, und leerer. Und auf absurde Weise dadurch fast noch lebenswerter – wenn die Sirenen, Raketen und der Iron Dome nicht ständige Begleiter wären.

Ein Soldat isst noch etwas bevor es weiter zur Kaserne geht (Foto: Jennifer Bligh)
Ein Soldat isst noch etwas bevor es weiter zur Kaserne geht (Foto: Jennifer Bligh)

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